ADAC GT Masters: GT3-Action auf Deutschlands besten Rennstrecken
Die ADAC GT Masters ist Deutschlands spektakulärste GT3-Serie und trägt seit 2007 den Beinamen "Liga der Supersportwagen". Mit Ferrari, Porsche, Lamborghini, Mercedes-AMG und weiteren Premium-Marken bietet die Serie GT3-Action pur auf den besten Rennstrecken Deutschlands und Europas.
🏎️ ADAC GT Masters 2025: Die wichtigsten Fakten
- Gründung: 2007
- Veranstalter: ADAC in Zusammenarbeit mit DMSB
- Fahrzeugklasse: GT3-Sportwagen
- Leistung: ca. 500-600 PS
- Balance of Performance: Ja (BoP für Chancengleichheit)
- Anzahl Rennen: 7 Wochenenden mit je 2 Rennen (14 Rennen/Saison)
- Renndauer: 60 Minuten + 1 Runde
- Pflichtboxenstopp: Ja, mit Fahrerwechsel
- Startfeld: ca. 30-35 Autos
- Spitzname: "Liga der Supersportwagen"
Die GT Masters steht für seriennahe Supersportwagen im Rennmodus - lauter, schneller und spektakulärer. Durch das Balance of Performance-System haben alle Hersteller gleiche Siegchancen, sodass das Können der Fahrer und Teams entscheidet.
Die Geschichte der GT Masters
Die ADAC GT Masters wurde 2007 vom ADAC in technischer Zusammenarbeit mit dem DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) ins Leben gerufen. Ziel war es, eine hochkarätige GT3-Serie in Deutschland zu etablieren, die Chancengleichheit durch technische Regulierungen garantiert.
Die Wurzeln: Deutsche GT-Tradition
Die deutsche GT-Renn-Tradition reicht zurück bis in die 1970er Jahre. Damals wurde im Rahmen der Deutschen Rennsport-Meisterschaft eine nationale Serie für GT-Fahrzeuge ausgeschrieben. Diese Serie endete 1985, hinterließ aber eine Lücke im deutschen Motorsport.
1993 füllte der ADAC diese Lücke mit dem ADAC GT Cup. Die Serie erfreute sich zunächst großer Beliebtheit, doch als ab 1995 keine leistungsstarken Fahrzeuge mehr zugelassen waren, sank das Interesse rapide. 1997 dominierten Tourenwagen, und die ursprüngliche GT-Idee war verloren.
Internationale Entwicklung
Parallel entstand auf europäischer Ebene die BPR Global GT Series, initiiert von Legenden wie Jürgen Barth, Stéphane Ratel und Patrick Peter. Diese Serie wurde Teil der FIA-GT-Meisterschaft. Stéphane Ratel gründete die SRO Motorsports Group, die heute führend im GT-Rennsport ist.
2007: Die Geburt der GT Masters
Als die SRO und der ADAC 2007 ihre Kräfte bündelten, entstand die ADAC GT Masters. Von Beginn an war klar: Diese Serie sollte auf GT3-Autos basieren - seriennahe Sportwagen mit BoP (Balance of Performance), um faire Rennen zu garantieren.
Der Erfolg war sofort da: Große Hersteller wie Porsche, Audi, BMW, Mercedes-AMG und später Ferrari, Lamborghini und mehr beteiligten sich. Die Serie wurde schnell zur wichtigsten GT3-Meisterschaft Deutschlands.
Das GT3-Konzept
GT3-Autos sind seriennahe Rennsportwagen, basierend auf Straßenmodellen. Anders als Prototypen müssen sie von Serienfahrzeugen abgeleitet sein. Typische GT3-Modelle:
- Porsche 911 GT3 R
- Ferrari 296 GT3 / 488 GT3
- Mercedes-AMG GT3
- BMW M4 GT3
- Audi R8 LMS GT3
- Lamborghini Huracán GT3
- McLaren 720S GT3
- Corvette C8.R GT3
Balance of Performance (BoP)
Das Herzstück der GT Masters ist die Balance of Performance. Durch technische Anpassungen (Gewicht, Luftrestriktoren, Abtrieb) werden alle Autos auf ein ähnliches Leistungsniveau gebracht. Das Ziel: Der Fahrer und das Team entscheiden, nicht das Budget oder der Hersteller.
Vor jedem Rennen analysieren Techniker die Leistungsdaten und passen die BoP an. Ein dominanter Hersteller bekommt mehr Gewicht oder weniger Leistung - so bleibt der Wettbewerb eng.
Die Attraktivität für Hersteller
GT3-Rennsport ist für Hersteller attraktiv, weil:
- Seriennähe: Fans erkennen "ihren" Porsche oder Ferrari auf der Strecke
- Kosteneffizienz: GT3-Autos sind günstiger als Prototypen
- Marketing: "Race on Sunday, sell on Monday" - Siege pushen den Verkauf
- Kundenrennsport: Privatteams kaufen GT3-Autos vom Hersteller
Hersteller und Teams
Die dominierenden Marken
Porsche ist historisch die erfolgreichste Marke in der GT Masters. Der 911 GT3 R ist ein Dauerbrenner und sammelt Siege am Fließband.
Mercedes-AMG mit dem AMG GT3 ist ein weiterer Topanwärter. Deutsche Teams setzen oft auf AMG-Power.
Lamborghini mit dem Huracán GT3 sorgt für italienisches Flair und spektakuläre Überholmanöver.
Ferrari kehrte mit dem 488 GT3 zurück und feierte Erfolge. Der neue 296 GT3 setzt die Tradition fort.
BMW und Audi als deutsche Premiumhersteller fehlen selten im Starterfeld.
Top-Teams
Rutronik Racing, Team Bernhard, HB Racing, Precote Herberth Motorsport und weitere professionelle Rennställe bilden das Rückgrat der Serie. Viele Teams haben Herstellerunterstützung, bleiben aber technisch Privatteams.
Rennformat und Kalender
Das Wochenendformat
Jedes GT Masters-Wochenende folgt einem festen Schema:
- Freitag: Freies Training
- Samstag: Qualifying + Rennen 1 (60 Minuten + 1 Runde)
- Sonntag: Qualifying + Rennen 2 (60 Minuten + 1 Runde)
Der Pflichtboxenstopp
Jedes Auto muss einmal an die Box zum Fahrerwechsel. Pro Auto starten zwei Fahrer, die sich während des Rennens ablösen. Das Timing des Boxenstopps ist strategisch entscheidend.
Der Kalender
Die Serie gastiert auf den besten deutschen und einigen internationalen Strecken:
- Hockenheimring - Tradition pur
- Lausitzring - Ostdeutschlands Motorsport-Zentrum
- Nürburgring - Die Eifel-Ikone
- Red Bull Ring (Österreich) - Alpen-Kulisse
- Sachsenring - Kurvenreich und anspruchsvoll
- Zandvoort (Niederlande) - Dünen-Strecke
- Oschersleben oder andere wechselnde Venues
Fahrer: Profis und Gentleman-Driver
Die Fahrerkategorien
Die GT Masters nutzt ein Fahrer-Einstufungssystem:
- Profis: Erfahrene Rennfahrer, oft ehemalige DTM- oder F1-Piloten
- Semi-Profis: Talentierte Fahrer mit Rennerfahrung
- Gentleman-Driver: Amateure, die aus Leidenschaft fahren (oft mit eigenem Budget)
Teams müssen Fahrer verschiedener Kategorien kombinieren, um Chancengleichheit zu wahren. Ein Profi-Amateur-Duo ist typisch.
Das Sprungbrett
Viele junge Talente nutzen die GT Masters als Karrieresprungbrett. Erfolge hier öffnen Türen zu DTM, WEC oder sogar Formel-Serien. Umgekehrt finden ehemalige Formel- oder DTM-Fahrer hier eine zweite Karriere.
Die Rennstrecken
Hockenheimring - Das Mekka
Der Hockenheimring ist traditionell Schauplatz des Saisonstarts oder -finales. Die schnelle Strecke mit langen Geraden und der berühmten Sachs-Kurve ist GT3-Terrain par excellence.
Nürburgring - Eifel-Challenge
Auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings (nicht die Nordschleife!) kämpfen die GT3-Boliden. Die wellige Strecke fordert perfektes Setup.
Red Bull Ring - Alpen-Spektakel
Die Strecke in Spielberg, Österreich, bietet spektakuläre Bergkulisse. Kurz, aber intensiv - Überholmanöver in Turn 3 sind legendär.
Champions und Rekorde
Über die Jahre haben verschiedene Fahrer-Duos die GT Masters dominiert. Namen wie Christian Engelhart, Kelvin van der Linde, Mirko Bortolotti und viele mehr schrieben sich in die Geschichtsbücher ein.
Porsche führt die Herstellerwertung mit Abstand an, gefolgt von Mercedes-AMG und anderen deutschen Premiummarken.
Die GT Masters gilt als eine der kompetitivsten GT3-Serien weltweit. Siege hier haben internationales Gewicht - Teams aus der ganzen Welt schauen nach Deutschland.
🏁 Fazit: Die Liga der Supersportwagen
Die ADAC GT Masters ist Deutschlands spektakulärste Motorsport-Serie. Mit GT3-Boliden von Porsche, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und mehr liefert sie packende Rennen auf erstklassigen Strecken. Die Balance of Performance garantiert Chancengleichheit, während Profis und Gentleman-Driver gemeinsam um Siege kämpfen. Für Fans bedeutet GT Masters: Seriennahe Supersportwagen, die man aus dem Straßenbild kennt, im Rennmodus - lauter, schneller und spektakulärer. Die "Liga der Supersportwagen" ist zu Recht eine der beliebtesten Rennserien in Deutschland.